Ginkgo - Anwendungsbereiche & Wirkungen
Inhaltsverzeichnis
- Wirkung von Ginkgo auf die Gesundheit
- Ginkgo gegen Alzheimer & Demenz
- Ginkgo zeigt eine positive Wirkung gegen Tinnitus & Hörsturz
- Die Wirkung von Ginkgo bei Asthma
- Positive Heilwirkung von Ginkgo bei Potenzstörungen
- Ginkgo hilft bei Durchblutungsstörungen (Schwindel)
- Der Ginkgo ist effektiv gegen Kopfschmerzen & Migräne
- Arteriosklerose kann positiv mit Ginkgo behandelt werden
- Ginkgo steigert Konzentrations- & Gedächtnisfähigkeit
- Depressionen können mit Ginkgo gelindert werden
- Hintergrundwissen über Ginkgo
- Der Ginkgobaum im eigenen Garten
- Sind für die Heilwirkung die Ginkgo Früchte oder Blätter relevant?
- Wichtige Fakten bei der Herstellung von Ginkgo Produkten
- Zubereitung eines gesunden Ginkgo Tees
- Ginkgo hilft auch Pferden und Hunden
- Fazit: Ginkgo besitzt eine natürliche Heilkraft
Ginkgo ist eine der symbolträchtigsten, ältesten und wirkungsvollsten Heilpflanzen unseres Planeten. Sein fächerartiges, zweigeteiltes Blatt ziert Lebensmittelverpackungen, Körper in Form von Tattoos, Schmuckstücke und zahlreiche Wellnessprodukte. Ginkgo ist eine uralte Baumart, der ursprünglich aus China stammt. Heute wird der Baum auf der ganzen Welt angepflanzt. Er ist die einzig verbliebene Art aus der Gruppe der Ginkgoales, ein lebendes Fossil. Man nennt ihn auch Tempelbaum, da er früher in Tempelanlagen seinen Platz fand. Weitere Namen für den Ginkgobaum sind Fächerblattbaum, Elefantenohrbaum, Mädchenhaarbaum, Silberaprikose, Großvater-Enkel-Baum oder schlicht Weltenbaum.
Wirkung von Ginkgo auf die Gesundheit
Die Ginkgo Biloba Wirkung basiert vor allem auf drei Wirkstoffgruppen, den Flavonoiden, den Bilobaliden und den Ginkgoliden. Flavonoide sind gut erforscht, gehören zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe, und dienen nachweislich dem Schutz von Zellmembranen und damit der Gesundheit jeder einzelnen Körperzelle. Bilobalide und Ginkgolide sind miteinander verwandt und gehören zur Gruppe der Terpene. Sie sind vor allem in den Blättern enthalten.
Beide Wirkstoffe können Zellen vor dem Zelltod bewahren und neue Zellen zum Wachstum anregen, sowie die Durchblutung im Körper verbessern. Sie sind vermutlich die Schlüsselsubstanzen bei der Behandlung von degenerativen Gehirnerkrankungen wie Alzheimer und Demenz. Der Ginkgo ist damit ein Baum gegen das Vergessen, und das ist noch lange nicht alles was er kann. Ginkgo hilft bei Kopfschmerz und Tinnitus, bei Potenzstörungen und Asthma, bei Durchblutungsstörungen und Arteriosklerose. Er bietet uns einen Pool an Heilkraft, deren genaue Wirkweise oft erst im Ansatz erfasst werden kann.
Ginkgo gegen Alzheimer & Demenz
Ginkgoextrakt kann Gedächtnisstörungen, vor allem im Frühstadium von Demenz und Alzheimer verbessern. Die Durchblutung wird gefördert und die Hirnleistung dadurch erhöht. Zu dieser Wirkung des Ginkgos findet man zahlreiche ernstzunehmende Studien. Die Ginkgo Biloba Wirkung basiert auf einer Verbesserung der Kommunikation der Zellen des Gehirns. Inhaltsstoffe des Ginkgos stabilisieren die empfindlichen Zellenmembranen unserer Mitochondrien, der Kraftwerke in unseren Zellen, und erhöhen damit die Energieleistung und die Vernetzung im Gehirn. Außerdem hat Ginkgo einen direkten Einfluss auf die Überträgersubstanzen im Gehirn. Diese werden vermehrt und somit finden mehr und effektivere Verschaltungen zwischen den einzelnen Nervenzellen statt.
Neben den oben beschriebenen medizinisch relevanten Wirkungen schützen Ginkgoextrakte auch die Myelinscheiden der Nerven im Gehirn und verlangsamen ihren Abbau bei dementiellen Erkrankungen. Myelinscheiden umhüllen bei den markhaltigen Nerven deren Nervenfortsätze (Axone). Sie isolieren die innen liegende Nervenfaser elektrisch gegenüber dem umliegenden Gewebe und gegenüber anderen Nerven. Myelinscheiden ermöglichen darüber hinaus eine schnellere Übertragung elektrischer Impulse und sorgen für eine weitestgehend verlustarme Übertragung. Die Stoffwechselvorgänge, die zum Schutz der Myelinscheiden durch Ginkgoextrakte führen, sind noch nicht hinreichend verstanden, so dass weiterer Forschungsbedarf besteht.
Ginkgo zeigt eine positive Wirkung gegen Tinnitus & Hörsturz
Ginkgo fördert die Durchblutung und dies vor allem auch in den kleinen und kleinsten Gefäßen. Im Gehör sitzen viele feine Schaltzentralen, an denen die Wirkstoffe des Ginkgos vermutlich ansetzen. Die genaue Wirkweise bei Tinnitus ist noch nicht endgültig ergründet. Belegbar sind eine Verbesserung des Hörbildes bei Tinnitus und damit ein angenehmerer Umgang mit der alltagseinschränkenden Krankheit. Die Ohrgeräusche können durch die Einnahme von Ginkgo Biloba vermindert werden und die Lebensqualität wird so verbessert. Den Unterschied zur Behandlung beim Hörsturz macht vor allem die Dosis der Einnahme des Ginkgopräparates aus. Bei einem Hörsturz ist in der Regel eine sehr hohe Dosis nötig, mit der gute Erfolge erzielt werden können. Die Einnahme sollte man auf jeden Fall mit einem Arzt absprechen.
Die Wirkung von Ginkgo bei Asthma
Bereits in früher Zeit wurden die Blätter des Ginkgobaumes gegen Asthma eingesetzt. Lungenbeschwerden aller Art sollen durch die Wirkstoffe des Ginkgos verbessert werden. Und tatsächlich zeigt die Pflanze eine Besserung der Symptome. Wirkstoffe wie das Ginkgolid B sorgen für eine Verminderung der Schleimproduktion bei allergischem Asthma. Außerdem wird die Entzündung des Lungengewebes deutlich vermindert. Der Verminderung der Schleimproduktion kommt eine entscheidende Bedeutung zu, weil es bei asthmatischen Anfällen zu einer Verengung der Bronchien durch die vermehrte Schleimsekretion kommt. Das wiederum verursacht die von Betroffenen häufig erlebte akute Luftnot. Die Stoffwechselvorgänge, die durch die Behandlung mit Ginkgo-Extrakten bei Asthma-Patienten zur Verbesserung ihrer Symptome führt, sind noch nicht vollständig verstanden.
Allerdings konnten chinesische Wissenschaftler am Taihe Krankenhaus in Shiyan in China 2007 an 75 Asthma-Patienten in einer Vergleichsstudie mit gesunden Personen nachweisen, dass sich die Asthma-Symptome objektiv bei einer kombinierten Behandlung mit Cortison und Ginkgo-Extrakten stärker zurückbildeten als bei einer reinen Cortison-Behandlung. Es ist sehr wahrscheinlich, dass nicht nur der Inhaltsstoff Ginkgolid B dabei eine wichtige Rolle spielt, sondern auch andere Inhaltsstoffe wie die Flavonoide, Kämpferol und Quercetin sowie Ginkgolsäuren.
Positive Heilwirkung von Ginkgo bei Potenzstörungen
Potenzstörungen, auch erektile Dysfunktion genannt, können durch die durchblutungsfördernde Ginkgo Biloba Wirkung gemindert werden. In der chinesischen Medizin verwendet bei Potenzstörungen man vor allem die Wurzel des Baumes. Bei Frauen hat Ginkgoextrakt positive Auswirkungen auf die Libido. Vor allem in der Menopause kann Ginkgo bei Antriebslosigkeit und sexueller Unlust die weibliche Libido verbessern. Eine Reihe verschiedener Ursachen können Potenzstörungen beim Mann hervorrufen. Häufig gehen chronische Stresszustände und Durchblutungsstörungen als Verursacher Hand in Hand. Eine Erektion kommt zustande, wenn Blut ungehindert über die Schwellkörper-Arterie in die Schwellkörper einfließen kann.
Das wiederum setzt voraus, dass sich die winzigen glatten Muskelzellen, die die Schwellkörper-Arterie in Form eines Ringmuskel umspannen und einengen, sich bei sexueller Erregung entspannen, den gesamten Querschnitt der Arterie freigeben und das Blut ungehindert die beiden Schwellkörper aufblähen kann. Falls es nicht zur Entspannung der Ringmuskulatur kommen kann, weil beispielsweise Dauerstress zu einer chronisch hohen Konzentration von Stresshormonen führt, bleibt die Schwellkörper-Arterie eingeengt. Es kann sich keine Erektion einstellen. Hier kann die durchblutungsfördernde Wirkung verschiedener Inhaltsstoffe der Ginkgo-Extrakte eine deutliche Wirkung zeigen. Gleichzeitig unterstützen übrige Eigenschaften von Ginkgo die Entspannung der glatten Ringmuskulatur der Schwellkörperarterie, so dass der Einleitung einer Erektion nichts mehr im Wege steht.
Ginkgo hilft bei Durchblutungsstörungen (Schwindel)
Die Einnahme von Ginkgo erzielt dann gute Effekte, wenn Schwindel durch eine Durchblutungsstörung des Gehirns verursacht wird. Seine positive Wirkung auf die Fließeigenschaften des Blutes und die Förderung der arteriellen Blutung noch in den kleinsten Gefäßen können den Schwindel bessern und im besten Fall heilen und die Schwindelattacken beseitigen bzw. in Dauer und Häufigkeit mindern. Ginkgo ist nicht nur bei Durchblutungsstörungen im Gehirn eine anerkannte Arznei. Er wird auch bei Durchblutungsstörungen in den Beinen mit Erfolg eingesetzt. Hier vor allem bei der arteriellen Verschlusskrankheit, auch Schaufensterkrankheit genannt, da die Wirkstoffe des Ginkgo vor allem einen Einfluss auf den arteriellen Blutfluss haben.
Der Ginkgo ist effektiv gegen Kopfschmerzen & Migräne
Kopfschmerzen und speziell Migräne sind oft eine Folge einer verminderten Durchblutung im Gehirn. Ginkgo kann die Anzahl und Schwere der Schmerzattacken deutlich verringern. Bei schwerer Migräne mit Aura konnte in Studien nachgewiesen werden, dass eine Einnahme von Ginkgoextrakt bei einer sich ankündigenden Attacke eine deutliche Verbesserung erzielen kann. Der Grund für die erstaunliche Wirkungsweise liegt vermutlich in der Hemmung der auslösenden Faktoren, unter anderem an einer Blockade des Glutamates. Glutamat ist nicht nur ein Geschmacksverstärker, sondern kommt auch natürlich in unserem Gehirn vor. Er kann bei einigen Menschen schwere Kopfschmerzattacken auslösen. Ginkgo kann dem entgegenwirken. Auch führt die Blutverdünnung dazu, dass bei einigen Formen der Migräne der Blutfluss erleichtert wird und der Druck, und damit der Schmerz, gemindert werden.
Arteriosklerose kann positiv mit Ginkgo behandelt werden
Arteriosklerose entsteht durch Plaquebildung und im fortschreitenden Verlauf der Verkalkung der Gefäße. Die dadurch entstehende Verengung der Gefäße kann bis zum Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Ginkgoextrakte können dem entgegen wirken. Hier sind es vor allem die Flavonoide, die mit ihrer antioxidativen Kraft der Bildung von Ablagerungen entgegenwirken. Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten vor der Einnahme von Ginkgopräparaten auf jeden Fall mit dem Arzt Rücksprache halten, da der Ginkgo ebenfalls Einfluss auf die Fließeigenschaften des Blutes hat.
Wissenschaftler der Charité Universitätsmedizin, Berlin, haben an Patienten, denen ein Bypass am Herzen implantiert wurde, die vorbeugende Wirkung von Ginkgo-Extrakten gegen Arteriosklerose nachgewiesen. Einer Gruppe zufällig ausgewählter Bypass-Patienten wurde über mehrere Wochen anstelle der sonst üblichen Gabe von Statinen zur Senkung des Cholesterins ein Ginkgo-Extrakt verabreicht. Es stellte sich heraus, dass die Ginkgo-Patienten im Vergleich zu den Statin-Patienten weniger Ablagerungen in den Arterien aufwiesen. Die Wissenschaftler führen das Ergebnis darauf zurück, dass die Wirkstoffe des Ginkgo-Extraktes die Oxidierung des LDL-Cholesterins verringerten. Oxidiertes LDL-Cholesterin gilt als Hauptverursacher der Arterienverkalkung.
Im Übrigen: Genauso erfolgreich bei Arteriosklerose ist Cranberry.
Ginkgo steigert Konzentrations- & Gedächtnisfähigkeit
Auch gesunde Menschen können von der Wirkung des Ginkgos profitieren. Seine Wirkstoffkombination führt zu einer Verbesserung der Hirnleistung und damit zu einer besseren Gedächtnisfähigkeit und gesteigerter Konzentration. Immer dann, wenn sich leichte Ungleichgewichte einstellen, die oft gar nicht als solche wahrgenommen werden, kann Ginkgo wieder den Ausgleich schaffen. Es ist nicht gesichert, dass Ginkgo bei vollkommener geistiger Ausgeglichenheit eine Steigerung ermöglicht, jedoch gibt es auch hier erfolgversprechende Hinweise. In Stresssituationen unterstützt der Blätterextrakt unsere Denkleistung und macht ihn damit auch zu einem wertvollen Unterstützer in Lern- und Prüfungszeiten. Speziell die Kombination von Ginkgo Biloba und Taurin erzielt in der Praxis sehr gute Erfolge.
Depressionen können mit Ginkgo gelindert werden
Ginkgo Biloba ist ein hochwirksames pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung bei Stimmungsschwankungen, Depressionen und Durchblutungsstörungen. Die allgemeine Stimmungslage kann sich unter einer Einnahme von Ginkgo als Nahrungsergänzung signifikant aufhellen. Diese Verbesserung der Gemütslage wirkt sich bei depressiven Patienten dann auch positiv auf die allgemeine Leistungsfähigkeit aus. Depressionen gehen oft einher mit diffusen Ängsten und negativen Gedankenspiralen. Bei einer Einnahme von Ginkgo Biloba Extrakt von mindestens 240 mg täglich können auch diese unangenehmen Begleiterscheinungen einer Depression merklich verbessert werden. Die ergänzende Einnahme von hochdosiertem Ginkgoextrakt eignet sich auch für Patienten, welche bereits Antidepressiva oder andere Psychopharmaka einnehmen müssen.
Hintergrundwissen über Ginkgo
Um den Ginkgobaum ragen sich viele Mythen. Aufgrund seiner beeindruckenden medizinischen Wirkung und seiner imposanten Erscheinung erscheint er in zahlreichen Schriften im asiatischen Raum. Bei uns erfährt er seinen großen Aufschwung als Arznei erst seit den 1960er Jahren. Er besitzt Heilwirkung und Symbolkraft. Auch die Pflanze selbst ist außergewöhnlich und einen genaueren Blick wert. Der Ginkgo ist im wahrsten Sinne ein Lebensbaum.
Herkunft von Ginkgo
Der Ginkgobaum wird in alten chinesischen Schriften weit vor unserer Zeit erwähnt. Die älteste bekannte Aufzeichnung stammt aus einer uralten alten Schrift. Es ist das „Handbuch der Barfußmedizin“ und beschreibt bereits die Verwendung der Blätter, der Samen und der Rinde sehr exakt. Auch hier wurde der Ginkgo bereits in den heute bekannten Bereichen eingesetzt, zur Durchblutungsförderung, zur Verbesserung der Hirnleistung, bei Lungenbeschwerden und außerdem zur besseren Verdauung und bei der Wundheilung. Bei uns wurde der Baum zu Beginn wegen seiner Schönheit als Krönung von Gartenanlagen angepflanzt. Noch heute findet er sich bei uns in den meisten botanischen Gärten.
In unsere Breiten kam der Baum vermutlich im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts. Er war ca. 200 Jahre ausschließlich Zierpflanze bis die Faszination an der asiatischen Medizin seine Bedeutung auch hier bei uns mit der Zeit bekannter machte. Viele Forscher gehen davon aus, dass es frühe Verwandte des Ginkgobaumes bereits vor vielen Millionen Jahren auf unserer Erde gab. Zu Urzeiten bevölkerten seine Vorfahren große Gebiete der Erde und überdauerten sogar die Eiszeit. Die Form der Blätter hat sich über die Jahrtausende verändert. Vermutlich entstand die heutige Form aus mehrfächerigen Nadeln. Der Ginkgo ist damit kein klassischer Laubbaum. Auch seine eher nadelbaumartige Form unterstützt diese These. Zur Jahrtausendwende kürten ihn Forscher zum Baum des Jahrtausends.
Die Pflanze
Der lateinische Name des Ginkgobaumes ist Ginkgo Biloba. Ursprünglich kommt der Name des Baumes aus seiner Heimat China. Das Wort Ginkgo, ursprünglich „Yin Xing“ und über das japanische verändert in „Ginkyo“, setzt sich aus den beiden Silben „gin“ für Silber und „kyo“ für Aprikose zusammen. Ein Ginkgobaum kann bis zu 1000 Jahre alt werden und eine stattliche Höhe von 40 Metern erreichen. Im Winter verliert er seine Blätter. Die Blätter sind intensiv grün bis gräulich grün. Im Herbst wechseln sie in ein sattes goldgelb über. Es gibt weibliche und männliche Bäume, die durch den Wind gegenseitig bestäubt werden. Die Bäume gedeihen am besten in einem gemäßigten Klima. Extreme Schwankungen in Temperatur und Niederschlag sind ungünstige Bedingungen. Trotz allem ist der Baum extrem robust gegen Schädlinge und Pilze sowie menschengemachten Umwelteinflüssen und konnte sicher auch aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit die Jahrtausende überdauern.
Symbolische Bedeutung des Ginkgo Blattes
Goethe schrieb ein Gedicht über das Ginkgo Blatt. Für ihn war es das Freundschaftssymbol, das ihn dieses Blatt wählen ließ. Das zweigeteilte Blatt, das die Einheit in der Trennung symbolisiert ist der Kern seines Gedichtes. Der Ginkgobaum steht neben der Freundschaft auch für Fruchtbarkeit, Unbesiegbarkeit, langes Leben, Hoffnung und Anpassungsfähigkeit. In einigen Kulturen, wie der Japanischen, ist ein Ginkgobaum ein wahrer Kraftort. Die Menschen beten zur Urkraft des Baumes und erbitten dessen Unterstützung beispielsweise bei Kinderlosigkeit. In China symbolisiert das zweigeteilte Fächerblatt das Prinzip des Yin und Yang.
Das Ginkgoblatt ist nicht nur ein Symbol, sondern auch eine wahre Schönheit und eignet sich dadurch auch hervorragend als Schmuck. Die einzigartige Kombination dieses Baumes aus Heil- und Symbolkraft sorgt dafür, dass man an Schmuckständen häufig Ohrringe und Anhänger in der Form des Blattes findet. Auch an einem Ring ist das Blatt beliebt. Das Ginkgoblatt als Schmuck hat sich aus dem asiatischen Raum mit der Zeit auch bei uns als beliebtes Symbol durchgesetzt und ist heute allgegenwärtig.
Der Ginkgobaum im eigenen Garten
Wer einen Garten im asiatischen Stil und noch ausreichend Platz für diesen Baum mit den fächerartigen Blättern zur Verfügung hat, der wird mit einem Ginkgobaum gut beraten sein. An einem möglichst sonnigen Standort fühlt er sich am wohlsten, toleriert aber auch einen Platz im Halbschatten. Wichtig ist, dass er regelmäßig und großzügig mit Wasser versorgt wird. Dünger benötigt er dafür nicht unbedingt, gelegentliche Kompostgaben fördern jedoch das reichliche Blattwachstum. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, männliche Exemplare zu wählen, da die weiblichen Ginkgobäume Früchte hervorbringen, die einen penetranten Geruch verströmen, der ansonsten auch den Ginkgoliebhaber schnell aus dem Garten vertreibt. Die dichte, kompakte Krone eines Ginkgobaumes benötigt übrigens keinen Rück- oder Formschnitt, lediglich ein Auslichten kann in seltenen Fällen notwendig sein.
Wenn jemand einen Ginkgo als Kübelpflanze hält, kann diesen auch im Winter draußen lassen, denn Ginkgos sind winterhart und vertragen auch im Kübel einige Minusgrade. An Schönheit ist dieser asiatisch anmutende Baum kaum zu überbieten. Mit seinen saftig grünen Blättern, die sich im Herbst in ein herrliches Gelb verwandeln, beeindruckt er das ganze Jahr über durch seine eindrucksvolle Ausstrahlung.
Auch die Vermehrung des Ginkgos könnte einfacher nicht sein. In den Früchten, die an Mirabellen erinnern, sind die Samen enthalten, die gesäubert und einige Monate lang getrocknet werden sollten, um dann in einem Gemisch aus Sand und Erde ausgesät zu werden. Dieses muss nun nur noch gut feucht gehalten werden, was am besten in einem Mini-Gewächshaus geht. Dann keimen die Samen nach etwa einem Monat und kurze Zeit später sind der Stängel und die ersten Blättchen des jungen Ginkgobäumchens zu sehen.
Nicht ganz so einfach soll hingegen die Vermehrung über Stecklinge sein. Hierfür wird ein junger Trieb eines Ginkgobaumes abgebrochen und in feuchte, nährstoffarme Anzuchterde gesteckt, nachdem die unteren Blätter entfernt worden sind. Auch hier muss das Substrat anfangs feucht gehalten werden, damit der Steckling mit der Zeit ein kräftiges Wurzelwerk entwickelt. In der Natur kommt wohl eher die Vermehrung über die Samen zustande, weshalb diese Methode auch als einfachere Methode gilt.
Sind für die Heilwirkung die Ginkgo Früchte oder Blätter relevant?
Wer schon einmal an einem Ginkgobaum vorbei gegangen ist, der Früchte trägt, der weiß, dass diese einen sehr intensiven, unangenehmen Geruch haben. Sie stinken. Aber besitzen auch sie eine Heilwirkung? Die Früchte des Ginkgobaumes sind dessen Samen und werden in der asiatischen Küche geröstet als Gewürz eingesetzt. Sie werden auch als Gemüse gegessen. Allerdings enthalten die Früchte einen sehr hohen Anteil eines Stoffes, das die Vitamin B6-Aufnahme im Körper behindert. Sie sollten also auf jeden Fall dosiert und mit Bedacht gegessen werden. Extrakte aus Ginkgo werden praktisch immer aus den Blättern hergestellt. Hier ist die Konzentration der entscheidenden Wirkstoffe am höchsten und die Nebenwirkungen sind geringer. Eine Ausnahme bilden Abkochungen der Samen bei Husten und asthmatischen Beschwerden. Auch hier ist selbstverständlich dringend die Dosis wegen der Nebenwirkungen zu beachten.
Wichtige Fakten bei der Herstellung von Ginkgo Produkten
Die für unser modernes Medizinverständnis wertvollen Inhaltsstoffe des Ginkgobaums befinden sich alle in den Blättern. In der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) werden allerdings auch Wurzeln und Samen für bestimmte medizinische Anwendungen genutzt. Vor allem die Samen enthalten Stoffe, die nach unserem Verständnis gesundheitlich problematisch sein können. Die Samen finden deshalb für die Herstellung moderner Ginkgoprodukte aus Sicherheitsgründen keine Verwendung.
Der erste Schritt für die Herstellung von Ginkgo Produkten besteht darin, die Blätter zu einem Zeitpunkt zu ernten, zu dem ihr Gehalt an medizinisch wirksamen Stoffen möglichst hoch ist. Unmittelbar nach der Ernte werden die Blätter zerkleinert und anschließend schonend bis auf eine definierte Restfeuchte getrocknet.
Zwischenzeitlich durchlaufen die frisch geernteten Blätter bei qualitativ hoch bewerteten Herstellern ein oder mehrere Prüfverfahren, in denen die Konzentration der Inhaltsstoffe gemessen wird und in denen auch eine Untersuchung auf Rückstände von Pestiziden und Insektiziden sowie anderer Umweltgifte erfolgt.
Als nächster Schritt schließt sich das erste Extraktionsverfahren mit einem Wasser-Acetongemisch an. Aceton (Dimethylketon) besteht aus zwei Methylgruppen (-CH3) und einer Carbonylgruppe (-C=O), die alle drei an ein zentrales Kohlenstoffatom binden. Es handelt sich um eine wasserlösliche Flüssigkeit, die häufig als Lösungsmittel für wasserunlösliche Stoffe Verwendung findet.
In weiteren Produktionsschritten kommen auch Extraktionsverfahren mit Alkohol und weiteren flüssigen Substanzen zum Einsatz. Die Verfahren unterscheiden sich ein wenig zwischen den Herstellern und unterliegen jeweils dem Betriebsgeheimnis. Insgesamt wird durch den mehrstufigen Extraktionsprozess eine Anreicherung der Ginkgolide und Flavonoide erreicht, während der Anteil der unerwünschten Ginkgolsäuren und des Methylpyridoxins (MPD), das auch als Ginkgotoxin bezeichnet wird, auf ein absolutes Minimum verringert wird.
Nach Abschluss der Extraktionsverfahren wird die extrahierte Flüssigkeit eingedampft, so dass ein Trockenextrakt entsteht. Das europäische Arzneibuch (Ph. Eur.), dem auch das Deutsche Arzneibuch (DAB) folgt, schreibt für die beiden definierten Ginkgoextrakte EGb 761 und LI1370 ein Gehalt von 22 bis 27 Prozent Flavonglykoside vor. Die Konzentration der Terpenlactone muss sich in den engen Grenzen von 5 bis 7 Prozent bewegen, und der Gehalt an unerwünschten Ginkgolsäuren darf gemäß der beiden Arzneibücher 5 ppm (parts per million) nicht überschreiten.
Der geprüfte und angereicherte Ginkgo Trockenextrakt dient als Ausgangsstoff für die Herstellung diverser Ginkgo Produkte. Besonders beliebt sind Ginkgo Extrakte in Form von Kapseln, Tabletten und Tropfen. Die exakten Produktionsverfahren wurden von den einzelnen Pharmaunternehmen selbst entwickelt. Es wird sichergestellt und überwacht, dass die vorgeschriebenen Grenzen hinsichtlich ihres Gehalts Einzelkomponenten eingehalten werden. Falls die Extrakte in Form magensaftresistenter Kapseln eingenommen werden, können die Wirkstoffe vollkommen unbehelligt den Magen passieren, weil sie erst im Dünndarm von den Kapseln freigesetzt werden.
Zubereitung eines gesunden Ginkgo Tees
Ginkgo kann ganz hervorragend in Form von Tee bei den unterschiedlichsten Beschwerden angewendet werden, da die gesunden Wirkstoffe der Blätter wasserlöslich sind. Frische Blätter einfach waschen, etwas kleinhacken und ca. 2 TL davon mit ¼ Liter kochendem Wasser überbrühen und schon kann man seinen Ginkgo Tee selber machen. Alternativ können auch getrocknete Blätter verwendet werden. Der Tee muss gut 7 Minuten ziehen und entfaltet dann seine volle Wirkung. Er ist etwas bitter, wird bei der Tee Zubereitung aber mit Ahornsirup oder Honig gut trinkbar. Natürlich können die klein gehackten Blätter auch mit jedem Tee, den man zu Hause hat, vermengt werden um so den Geschmack zu verbessern. Manche Bäume enthalten in den Blättern einen hohen Gehalt an Ginkgolsäuren, welche Allergien auslösen können. Es empfiehlt sich daher, am besten geprüfte Qualität für seinen Tee zu kaufen, statt die Blätter selbst zu sammeln.
Ginkgo hilft auch Pferden und Hunden
Ein gutes Indiz für die tatsächliche Wirksamkeit einer Arznei ist es, wenn sie bei Tieren erfolgreich angewendet werden kann. Ginkgo findet sowohl bei Pferden als auch bei Hunden als Medizin seinen Einsatz. Beim Pferd wird Ginkgo meist in homöopathischer Form bei Durchblutungsstörungen der Lederhaut der Hufe, Hufrehe genannt, eingesetzt. Im akuten Fall kann damit oft eine schnelle Besserung erzielt werden. Eine andere Möglichkeit ist, getrocknete Blätter über einen längeren Zeitraum unter das Futter zu mischen, um die Durchblutung zu verbessern und die Konzentration des Pferdes zu erhöhen. Beim Hund zeigt Ginkgo bei bestehenden Alterserscheinungen gute und deutliche Erfolge. Es geht hier also in Richtung der klassischen Indikation Demenz. Auch Hunde zeigen im Alter oft Verhaltensauffälligkeiten wie Verwirrtheit, Unruhe und Veränderung der Schlafrhythmen. Diese Beschwerden bessern sich signifikant durch die Gabe von Ginkgo.
Fazit: Ginkgo besitzt eine natürliche Heilkraft
Die Urkraft des Ginkgobaumes fasziniert die Menschen bereits seit Jahrtausenden. Seine Heilkraft und Wirkung ist enorm und wird in unserer heutigen Zeit durch Studien aller Art immer besser belegt. Als letzter Vertreter seiner Art kann er uns auf vielen Gebieten als Heilpflanze gute Dienste erweisen und uns mit seiner Schönheit, Würde und Kraft beeindrucken.
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- Dosierung & Anwendung
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